EDITORIAL

EINE FRAGE DER VERANTWORTUNG

Liebe:r ,

 

eine wichtige Frage beschäftigt mich. Sie lässt mich seit meiner Reise durch die USA nicht mehr los. Zwei Wochen war ich während der Präsidentschaftswahlen in den „Swing States“ unterwegs. Auf dieser Wahlbeobachtungstour wurde  deutlich, wie tief die Spaltung in der amerikanischen Gesellschaft reicht – und was passiert, wenn politische Lager Begriffe wie Demokratie oder Freiheit für ihre eigenen Interessen umdeuten - zunehmend auch in Gesellschaften außerhalb der USA.

 

Meine Frage lautet: Warum haben wir diese Umdeutung überhaupt zugelassen?

 

Meine Antwort auf diese Frage ist nur vorläufig: Wir haben zu oft versäumt, mit Selbstbewusstsein und Klarheit von den Vorzügen der Demokratie zu erzählen. Wir haben es zugelassen, dass andere die Deutungshoheit übernehmen – weil wir uns in Details tagespolitischer Debatten verloren haben, anstatt uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.

 

Es ist die Wiederwahl von Donald Trump, die mich so nachdenklich gemacht hat – nicht nur wegen ihrer unmittelbaren Folgen, sondern vor allem, weil sie für eine globale Entwicklung steht: den Aufstieg rechtspopulistischer Kräfte in vielen Demokratien weltweit.

 

Rechtspopulisten propagieren ein Welt- und Menschenbild, in dem nicht mehr alle Menschen gleichberechtigt und gleichwertig sind. Sie fordern mehr Rechte für sich selbst und weniger Freiheiten für alle anderen. Sie stehen für Intoleranz und Restriktionen, sie sichern sich exklusive politische Zugänge und verhindern Integration. Und sie bieten vermeintlich einfache Lösungen für komplexe Probleme – Lösungen, die letztlich nur ihren eigenen Interessen dienen.

 

Demokratie für mich und so wie sie auch Democracy International vertritt, ist inklusiv: Sie umfasst alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht oder Lebenssituation. Diese Demokratie ist tolerant: Sie hält andere Meinungen aus und sucht nach Kompromissen, die allen zugutekommen. Sie ist partizipativ: Sie gibt jedem eine Stimme und fordert aktiv zur Mitgestaltung auf. Und sie ist lösungsorientiert: Sie erkennt die Komplexität der Probleme und strebt nach Lösungen, die von Allen getragen werden können – nicht nur von einigen wenigen.

 

Werden wir gemeinsam aktiv – für eine Demokratie, die inklusiv, tolerant und gerecht ist. Mehr denn je braucht es uns als Demokratinnen und Demokraten. Ich habe mir vorgenommen noch mehr für die Demokratie einzutreten und über unsere Werte zu sprechen. Ich lade Sie ein, machen Sie mit: Inspirieren Sie andere, und zeigen Sie, warum Demokratie unser aller Verantwortung ist.

Mit freundlichen Grüßen,

 

Andreas Müller,

Geschäftsführer,

Democracy International e.V

 

P.S.: Ihre Unterstützung macht den Unterschied. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Demokratie und Menschenrechte wieder stärker im Mittelpunkt stehen. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, wichtige Projekte voranzutreiben und mehr Menschen zu erreichen. Vielen Dank!

 

VERANSTALTUNGEN (FINDEN SIE HIER MEHR)

5. SEPTEMBER, ONLINE

Veranstaltung Building bridges,

Building Bridges erinnert an den 35. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer durch Städtepartnerschaften zwischen 4 europäischen Städten. Die Veranstaltung konzentriert sich auf die physischen und symbolischen Mauern des vergangenen und gegenwärtigen Europas.

 

Registrieren Sie sich hier für weitere Informationen.

4-6. FEBRUAR 2025, LAS PALMAS DE GRAN CANARIA

Consul Konferenze 2025: Gran Canaria,

ConsulCon 25 bringt Experten und Fachleute im Bereich der (digitalen) Bürgerbeteiligung zusammen, um Erfahrungen auszutauschen, Best Practices zu diskutieren und sich über neue Entwicklungen in diesem Bereich zu informieren.

 

Registrieren Sie sich hier für weitere Informationen.

 

STORIES

Fünf positive Lehren aus den US-Wahlen

Es ist wieder einmal so weit. Donald Trump hat die Präsidentschaftswahlen in den USA gewonnen, und Sie haben sicher schon die eine oder andere Analyse über all die Dinge gelesen, die schief gelaufen sind. Lassen Sie uns über die positiven Lehren sprechen.

Du und ich (und die lokale Demokratie) gegen die Welt

Globale Nachrichten zur lokalen Demokratie: amerikanische Kommunalwahlen, Fortschritte in Bogota und Mumbai und ein Wechsel der Demokratiehauptstadt.

 

Können wir vorhersagen, wie zukünftige europäischen Bürgerinitiativen aussehen werden?

An Ideen für Dinge, die in der EU verbessert werden können, herrscht kein Mangel. Und wer weiß, vielleicht ist eine EBI die Sie in Zukunft unterschreiben wollen dabei.

Eine lokale Koalition, um die Faschisten niederzureißen?

Keine Provinz oder Stadt kann die Rechtsextremen allein besiegen. Die Kalifornier können die Trump-Regierung nicht allein besiegen. Wir brauchen Verbündete.
Eine ganze Welt von ihnen.

 

 

PODCAST: RULES OF THE GAME

EPISODE 43:
DOPPELTE VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT MIT FRIEDRICH PUKELSHEIM.
HIER GEHTS ZUM PODCAST


Der Podcast „Rules of the Game - Discussing Democratic Institutions“ des Politökonomen Stephan Kyburz befasst sich mit Nachrichten über direkte Demokratie in einem globalen Kontext. Durch eine Partnerschaft zwischen „Rules of the Game“ und Democracy International wollen wir den Podcast unterstützen und ihm eine Plattform geben, um zu wachsen.

 

SWISSINFO-STIMMEN

Wie viel Protest sollte ein demokratischer Staat akzeptieren?

Straßenblockaden, Sitzstreiks und Angriffe auf Kunstwerke haben Fragen nach den Grenzen legitimer Maßnahmen aufgeworfen.

Wie gehen Sie gegen Fake News und Desinformation vor?

Welche Strategien werden in Ihrem Land zur Bekämpfung von Fake News eingesetzt? Teilen Sie sie mit uns.

 
 

IMPRESSUM


Democracy International ist ein eingetragener Verein.


Gürzenichstraße 21 a-c
50667 Köln
Deutschland

Tel: +49 (0) 221 669 66 50
Fax +49 (0) 221 669 66 599


Amtsgericht Köln
VR-Nr. 17139

Folgen Sie uns:

Hier können Sie sich von unserem Newsletter abmelden